Irgendwann schlägt für jeden Wasserkocher einmal die Stunde, in der er entkalkt werden muss. Das liegt an der Beschaffenheit des Wassers (siehe unten für mehr Informationen). Doch wie geht das Wasserkocher-Entkalken am besten?
Chemie vs. natürliche Mittel
Viele Hersteller von Wasserkochern haben ihre eigenen Entkalkungsmittel im Angebot. Dabei handelt es sich meistens um künstliche, chemische Mittel, die für einen Preis von 5 bis 15 Euro pro Flasche zu haben sind.
Glücklicherweise geht es auch auf natürliche Weise und viel günstiger. Essigessenz ist in jeder Drogerie oder in jedem Supermarkt zu bekommen und kostet nur 2 bis 3 Euro pro Flasche. Damit lässt sich übrigens nicht nur hervorragend entkalken (auch Duschköpfe, Kaffeemaschinen, usw.), sondern viele benutzen Essigessenz auch zur Entfernung von Flecken oder zum Putzen von hartnäckigem Schmutz im Sanitärbereich (siehe beispielsweise hier).
Video
Dieses Video erklärt, wie man den Kalk aus einem Wasserkocher bekommt:
Geht doch ganz einfach, oder? Hier noch einmal die drei Schritte:
- Einige Spritzer Essigessenz in den Wasserkocher geben und mit Wasser auffüllen.
- Das Wasser zum Kochen bringen.
- Nach dem Kochvorgang mit viel Wasser gründlich ausspülen.
Gerade der letzte Schritt ist wichtig, da ansonsten eventuell in der Kanne verbleibende Essigessenzreste für einen seltsamen Geschmack bei der nächsten Wasserzubereitung führen können.
Wie entsteht Kalk im Wasser?
Viele Regionen Deutschlands haben kalkhaltiges Gestein. Aus diesem Gestein löst Wasser das Calciumcarbonat (umgangssprachlich „Kalk“ genannt) in Verbindung mit Kohlenstoffdioxid aus. Dabei entsteht Calciumhydrogencarbonat.
Die Wasserwerke veröffentlichen die sogenannte Wasserhärte auf ihren Webseiten, zum Beispiel der Zweckverband Landeswasserversorgung für den Bereich Ulm-Stuttgart oder die Stadtwerke München.
Seit der EU-Reform in 2007 wird die Wasserhärte in weich, mittel und hart eingeteilt. Je härter das Wasser, desto mehr Calciuimhydrogencarbonat ist in ihm gelöst.
Beim Kochen von Wasser verwandelt sich das Calciumhydrogencarbonat wieder in Calciumcarbonat und lagert sich als kleine, weiße Plättchen ab. Die Kalkbildung ist üblicherweise dort am stärksten, wo das Wasser erhitzt wird. Deshalb sind Heizstäbe oder Topfböden am meisten betroffen.
Wie lässt sich Kalk vermeiden bzw. reduzieren?
Beim Kochen von Wasser ist das Entstehen von Kalk unvermeidlich. Die einzige Möglichkeit, die Ablagerung von Kalk zu verringern oder zu vermeiden, ist das Erhitzen des Wassers auf Temperaturen, die unter dem Siedepunkt liegen.
Moderne Wasserkocher haben eine Temperaturregelung – siehe die Startseite Wasserkocher Test für Empfehlungen. Diese Temperaturregelung ist vor allem dann interessant, wenn man nur heißes, aber nicht unbedingt kochendes Wasser benötigt. Dies ist beispielsweise beim Aufbrühen von grünem Tee oder wasserlöslichem Kaffee der Fall.
Ebenso kann man durch Auswischen der Kanne nach Benutzung die unansehlichen Kalkrückstände ablösen. In Regionen mit weichem Wasser kommt man so um eine regelmäßige Entkalkung herum, während man in Gebieten mit höherer Wasserhärte bei täglicher Benutzung seinen Wasserkocher etwa alle zwei bis drei Monate entkalken muss.
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